Forschungsdiskussion zum Marathonlauf (siehe Wikipedia)
Obwohl der Marathonläufer bei den meisten Historikern heute als spätere Erfindung gewertet wird, gibt es immer noch Stimmen, die an die historische Wahrheit des Läufers glauben. Th. B. Yannakis macht als Verfechter der Wahrheit des Läufers auf folgende Punkte aufmerksam: von Philostratos wissen wir, dass es überall in Griechenland staatliche Läufer gab und Heere stets Boten beschäftigten, um Kontakt mit der Außenwelt zu halten. Dagegen tragen die Gegner dieser Sichtweise vor, dass Herodot, dessen Marathonschlachtbeschreibung uns als einzige vollständig erhalten ist, obwohl er nur wenige Jahrzehnte nach der Schlacht sein Werk verfasste, nichts über den Läufer verlauten ließ. Im Gegenteil, Herodot nennt einen anderen Pheidippides, der die Strecke von Athen nach Sparta in zwei Tagen zurückgelegt haben soll. Dass ein Läufer diese Strecke von rund 245 km in zwei Tagen zurücklegt, während ein anderer nach der relativ kurzen Strecke zwischen Marathon und Athen dort zusammenbricht ist unglaubwürdig und macht zusammen mit der Tatsache, dass Herodot sonst alles, was ihm über die Taten der Athener in die Hände fiel, in sein Werk aufnahm, die Geschichte unglaubwürdig. Die frühesten antiken Historiker, die den Marathonläufer nennen, sind Plutarch und Lukian, die beide über 500 Jahre später darüber berichten. Ein weiterer Hinweis auf eine spätere Erfindung des Läufers ist, dass mehrere Namen, aber jeweils ohne Patronymikon und Demotikon überliefert sind. Der Lauf kann also als spätere Erfindung der Kaiserzeit gehalten werden und gehört als Legende wahrscheinlich in den Kontext des athenischen Ephebencurriculums – z. B. als Begründung für den Waffenlauf der Epheben.
Eine andere Version(Fernsehdumentation)besagt, dass der Berufsläufer Pheidippides von Athen nach Sparta befohlen wurde, um die Hilfe der Spartaner gegen die Perser zu erbitten. Diese brachen dann nach Athen auf. Der Läufer eilte ihnen voraus und wurde von Athen nach Marathon beordert wo zwz. die Perser gelandet waren und sich jetzt die Athener Streitmacht befand. Die Athener stürmten von einer Höhe auf die Perser am Strand zu. Diese flüchteten mit ihren Schiffen, um nach Umrundung der Halbinsel, Athen vom Meer aus anzugreifen. Der Läufer wurde jetzt mit seinen letzten Reserven im Eiltempo nach Athen zurückbeordert, damit die Flotte gegen die Perser rechtzeitig eingesetzt werden konnte. Der Berufsläufer, der jetzt rd. eine Woche lang 2 x 245 km und 2 x rd. 40 km zurückgelegt hatte, brach nach Ankunft in Athen tot zusammen, nachdem er seine Botschaft übermittelt hatte. Als dann die Spartaner eintrafen, waren die Perser bei Marathon besiegt und von Athen abgedrängt worden. Im Abspann der Dokumentation waren zahlreiche wissenschaftliche Quellen eingeblendet.
01.09.2007, 04:06
Kriegerische Spiele gelten als die ersten sportlichen Wettkämpfe überhaupt. Sie wurden in der Frühzeit von den Sippen und Stämmen veranstaltet. Dabei mußten die jungen Männer ihre Stärke und Behendigkeit zeigen und ihre Gegner im Laufen, Werfen, Springen und Ringen besiegen. So sprangen die jungen Männer über ein Pferd, durch ein Feuer und übten sich im Waffenlauf. Der Waffenlauf wurde 320 v. Chr. von den Griechen zum ersten Mal in das olympische Programm aufgenommen. Die Teilnehmer mußten dabei in Waffenrüstung, die aus Helm, Schild und Beinschienen bestand etwa 180 Meter laufen. Rein sportliche Wettkämpfe gab es weitaus früher als im Olympia Griechenlands. Vor allem leichtathletische Wettkämpfe wurden von den Inkas und später den Indianern Süd- und Mittelamerikas, den Ägytern, Griechen, Römern, Germanen, den Reitervölkern der Steppe und später von den Völkern des europäischen Frühmittelalters ausgeübt. Als dann um die Wende vom 18. ins 19. Jahrhundert der moderne Sport von England aus seinen Siegeszug antrat, wuchs die Zahl der leichtathletischen Sportarten. In ihrer Vielfalt sind sie heute kaum noch zu erweitern.
Auch Turnvater Jahn (1778 bis 1852) hat bei seinem „vaterländischen Turnen“ wie heute noch der Deutsche Turner Bund leichtathletische Übungen wie Laufen, Werfen und Springen in zugehörige Wettkämpfe in seinem Programm. Ab 1897 gab es die „Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik“ aus der sich der heutige Deutsche Leichtathletikverband entwickelt hat.